Hollandflut 01.02.1953 von
Thomas Sävert
Delmenhorst 1972
Waldschäden (Realschule Holbeinstraße)

Hollandflut Februar 1953:
Der Januar 1953 endete mit einer der gefährlichsten Wetterlagen des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa: Ein Orkantief zog aus Westen bis Nordwesten über die Nordsee hinweg. Der Wind erreichte vor allem auf der Rückseite in Böen rund um die südliche Nordsee verbreitet Orkanstärke. Dabei wurde das Nordseewasser gegen die Deiche von Holland und Belgien sowie Südenglands gedrückt, sie brachen an zahlreichen Stellen und insgesamt etwa 2.000 Menschen kamen in den Fluten ums Leben, die meisten in Holland. Damals hatte niemand mit einer solchen Katastrophe gerechnet. Seitdem sind aber die Schutzmaßnahmen gegen solche Fluten erheblich verstärkt worden.

Die Entwicklung des Orkantiefs ist damals zunächst deutlich unterschätzt worden. Als die Wetterdienste dann doch die Zuspitzung der Lage erkannten, war es für viele Menschen zu spät. Denn in der Nacht liefen keine Radio- und TV-Programme in den Niederlanden und die Menschen konnten nicht mehr gewarnt werden. Das sieht heutzutage natürlich anders aus: Nicht nur im Bereich der Wettervorhersage gab es seitdem erhebliche Verbesserungen, auch die Medien sind praktisch 24 Stunden am Ball.
Wellen an der Küste
Wellen an der Küste
Seewetter von Mario Lehwald
Links zur Hollandflut 1953:
Hier möchte ich nur einige Links zum damaligen Orkan aufführen. Sollten Sie noch eine interessante Seite zum Thema betreiben oder finden, senden Sie einfach eine kurze Mail
Die Sturmflutkatastrophe vom 1. Februar 1953 (Zeeland Urlaub)
The Flood of 1953 (Deltawerken.com)
Watersnoodramp 1953 (KNMI)
Sturmflutbilder 1953 aus Holland (Historisch Fotoarchief)
Kalenderblatt vom DeutschlandRadio
Welt der Wunder (ProSieben)
Meldung zur Flut im WZ-Forum
Bericht von WetterOnline
Sturmflut Holland 1953
Hollandsturmflut (Wikipedia)
North Sea flood of 1953 (Wikipedia)
Wetterlage 30.01.1953
Wetterlage 31.01.1953
Wetterlage 01.02.1953
Wetterlage 02.02.1953
Quelle: Wetterzentrale
Mehr zur Wetterlage 1953:
Die Karten links zeigen die ungewöhnliche Entwicklung des Orkantiefs: Am 30. Januar 1953 war von dem Tief noch fast nichts zu sehen. Ein umfangreiches Tiefdrucksystem lag über Skandinavien. Bei Island enstand in der Nacht zum 30. ein kleines und zu dieser Zeit noch unscheinbares Randtief, das sich im Laufe des Tages nach Osten verlagerte und sich dabei erheblich verstärkte. Der Grund war vor allem in dem direkten Aufeinandertreffen arktischer Kaltluft aus dem Norden mit sehr warmer, subtropischer Luft. Diese gelangte zwischen einem Tief vor den Azoren und einem Hoch über Frankreich nach Norden und wurde damit in die Zirkulation des sich intensivierenden Tiefs aufgenommen.

In der Nacht zum 31. Januar zog das entstehende Orkantief knapp nördlich an Schottland vorbei, bevor es die Nordsee erreichte. Die weitere Zugbahn führte das Tief über Dänemark und Schleswig-Holstein hinweg nach Osten bis Südosten bis ins östliche Mitteleuropa. Hier schwächte sich das Tief weiter ab. Zwischen dem Tief und einem sich verstärkenden Hoch über Nordwesteuropa setzte sich dann skandinavische Kaltluft in Mitteleuropa durch.

Die höchsten Windgeschwindigkeiten im Bereich des Tiefs wurden am 31. im Norden Schottland mit 180 Kilometer pro Stunde gemessen. Auch an den holländischen Küsten gab es verbreitet Orkanböen mit Spitzenwerten bis 144 km/h. Von der Sturmflut wurden die deutschen Küsten damals nur gestreift und auch größere Sturmschäden blieben weitgehend aus.

Links die Karten der Wetterzentrale, zum Vergrößern bitte anklicken.

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